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Nach einer Stunde war er vierzehn Kilometer gefahren und schob sein Fahrrad in die Garage. Es sah nicht mehr so neu aus, denn in den letzten Tagen hatte es viel geregnet und im Wald waren viele Pfützen. Er sagte seiner Frau „Hallo“ und sie fragte: „Wie war’s?“
„Toll! Auf den Moment habe ich lange warten müssen.“
„Du bist zu ungeduldig.“
„War ich nicht im Krankenhaus und in der Reha ganz zahm?“
Sie lächelte ihn an.
„Doch, doch! Die Post habe ich dir auf den Schreibtisch gelegt.“
„Danke! Ich werde mich erst noch etwas frisch machen.“
Das Öffnen der Post war für ihn ein kleines Ritual. Er hatte sich eine Pfeife angezündet und nahm den Brieföffner. Seine Frau riss ihre Briefe sofort im Wohnzimmer auf. Zunächst die Werbesendungen und die Spendenaufrufe, dann die Arztrechnung und der letzte schien ein persönlicher Brief zu sein, ohne Absender.
Sehr geehrter Herr Eichenhagen,
Sie erinnern sich sicherlich an mich. Sie waren mein Klassenlehrer und im Sommer habe ich mein Abitur gemacht. Wir waren auch auf Klassenfahrt auf Norderney und Ihre Begleiterin war Frau Schmidt. Sie war damals als Seiteneinsteigerin neu an unserer Schule. In der letzten Nacht hatte ich Kopfschmerzen, habe an Frau Schmidts Tür geklopft und da habe ich Sie beide gesehen.