Читать книгу Darky Green онлайн
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Was hatten sie wohl als Nächstes vor? Wie lange würde ich hier sitzen und mich beherrschen müssen, um nicht sichtbar zu zittern, bevor ich herausfand, was sie im Schilde führten? Ich lehnte meinen Kopf an und schloss die Augen, wie ich es als Kind oft tat, wenn ich im Bett lag und mitten in der Nacht von schrecklichen Gedanken geängstigt wurde. Vielleicht döse ich ja ein, sagte ich mir, und schlafe den ganzen Weg bis London. Nicht, dass ich wirklich daran geglaubt hätte, aber erstaunlicherweise taumelte ich nach ein paar Minuten tatsächlich in einen unruhigen, flachen, narkotischen Schlaf. Frieden brachte er mir allerdings nicht, was an den merkwürdigen Ereignissen in dem Traum lag, der dann folgte. Er war so grellbunt wie der Umschlag eines alten Kriminalromans.
Ich weiß, im Großen und Ganzen sind die Träume anderer Leute genauso notorisch langweilig wie die siegreichen Romméblätter anderer Leute, aber ich werde Dir trotzdem von meinem erzählen. In meinem Traum saß ich in einem gewöhnlichen, sonnendurchfluteten Wohnzimmer, hell und licht und in klaren, reinen Farben dekoriert. Wo ich war, wusste ich nicht; nur, dass ich mich dort befand, weil es etwas sehr Wichtiges zu tun gab. Ich musste mich um irgendetwas kümmern. Aber um wen oder was? Plötzlich wurde es mir bewusst. Natürlich! Wie hatte ich das vergessen können? Da war ein Baby. Ein Baby lag fest schlafend da drüben in der Wiege hinter dem Sofa. Darum ging es also. Man hatte mir ein kleines, zerbrechliches Baby anvertraut, und ich entdeckte in mir eine grimmige Entschlossenheit, meiner Aufgabe aufs Gewissenhafteste gerecht zu werden, welche Gefahren auch immer drohen mochten. Dieses unendlich wichtige kleine Lebewesen da drüben würde bei mir in Sicherheit sein. Dafür würde ich sorgen.