Читать книгу Im Januar trug Natasha Rot. Roman. Nili Masal ermittelt (2) онлайн
44 страница из 84
„Also, was sagt uns das, Leute?“ Sascha Breiholz fasst zusammen: „Nun, folgendes Szenarium wäre denkbar: Das Opfer ist bei der NDR-Silvesterfete. Irgendjemand schüttet ihm K. O.-Tropfen in seinen Drink. Willenlos geworden, wird er unauffällig aus der Halle 400 herausgeschleppt und man verfrachtet ihn zum Tatort, haut ihm Kopf und Hände ab und wirft den Leichenrest in die Förde.“
Stilles Nachdenken.
„Ja, könnte passen.“
Sierck und Klamm nicken.
Steffi Hink meint dazu: „Aber: Wer war der Tote? Motiv für die Tat? Wo ist der Tatort? Und natürlich: Wer ist oder sind die Täter?“
„Genau das sollt ihr jetzt herausfinden!“ Kriminalrat Sierck setzt hinzu: „Also los, an die Arbeit, Leute!“
„Und viel Glück dabei!“, wünscht ihnen Professor Klamm.
3. Wirtschaftsintermezzo
Nili nimmt sich mal wieder ihr Tagebuch vor, denn sie hat einiges nachzuholen. Nachdem Oma Clarissa schon seit ihrer frühen Jugend die für sie bedeutenden und intimsten Gedanken ihren Tagebüchern anvertraut und gelegentlich Tochter und Enkelin daraus vorgelesen hatte – Nili hatte daraus so viele interessante Begebenheiten aus der Familiengeschichte, aber auch von den ereignisreichen Tagen der Flucht aus Nazi-Deutschland und aus dem bolivianischen Exil der Großeltern, ihrer Mutter Lissy und Onkel Oliver erfahren –, regte sie dies ungemein an, selbst diesem Beispiel Folge zu leisten. So hatte sie seit ihrem ersten Jahr am Hamburger Gymnasium damit begonnen und in unregelmäßigen Abständen immer dann jene erwähnenswerten Erlebnisse festgehalten, die ihr bedeutend erschienen. Nach Antritt ihrer polizeilichen Karriere in Hamburg und vor allem wegen eines damals unglücklich verlaufenen und für sie schmerzhaft beendeten Liebesverhältnisses hatte sie das Tagebuchschreiben für längere Zeit unterbrochen. Als sie einige Jahre später zur Kriminaloberkommissarin befördert worden und dann auch nach Oldenmoor zurückgekommen war, nahm sie sich fest vor, dieses wieder mit größerer Regelmäßigkeit aufzunehmen. Seitdem hält sie vor allem jene interessantesten Fälle schriftlich fest, mit denen sie in Berührung kommt. Allerdings nicht mehr handschriftlich, sondern sie tippt ihre Aufzeichnungen jetzt auf dem Laptop und speichert sie gesondert auf einer eigens dafür bestimmten und zur sicheren Aufbewahrung getrennten Festplatte.