Читать книгу Mordsverlust. Steuerberater-Krimi онлайн
21 страница из 83
Ich musste ihn äußerst perplex angesehen haben.
„Heh, versteh mich nicht falsch. Ich freue mich nicht, dass du aufhörst. Ich freue mich für dich und Sonja. Ich habe dir viel zu verdanken und viel von dir gelernt Ich werde damit klarkommen müssen und auch klarkommen.”
„Na ja, wenn du dann einmal meine Hilfe benötigst …”
„Nein, mein Lieber. Das würde dir so passen. Kneifen gilt nicht!”, lachte er. „Wie hast du eben noch so schön gesagt? Ein bisschen schwanger gibt es nicht. Oder wie wir hier sagen: Wasch mich, abber mach mer de Pelz nedd nass – dess geht hald nedd.”
Erleichtert ging ich zurück in mein Büro, um Gertrud Faber anzurufen. Wir waren im gleichen Alter. Ihr Mann war vor fast30 Jahren bei einem Unfall auf dem Weingut Preuß, hier in Bernheim, umgekommen. Er war mit der Ehefrau des Winzers wegen einer Inventaraufstellung im Weinkeller, als irgendeine Maschine explodierte und beide dabei tödlich verletzt wurden. Seitdem führte Gertrud die Kanzlei alleine. Ihre Tochter Renate hatte vor 15 Jahren ihre Ausbildung zur Steuerfachangestellten bei mir absolviert und war später zur Polizei gegangen – Kommissariat für Wirtschaftskriminalität. Sie war ein liebenswertes, hübsches und intelligentes Mädchen und Gertruds Ein und Alles. Vor fünf Jahren hatte sie den Enkel der Frau, die mit ihrem Vater umgekommen war, geheiratet; jetzt hieß sie Renate Dohne. Nicht nur das Mandat, sondern vor allem das gemeinsame Schicksal hatte die Familien enger zusammengeführt.