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Einen Augenblick lang herrschte Schweigen am Tisch der drei. Norma warf Jasper einen triumphierenden Blick zu, als habe sie soeben eine besondere Leistung vollbracht. Dann winkte sie die beiden Männer dichter zu sich heran. Die Köpfe der drei berührten sich fast über dem Tisch.

Norma flüsterte mit Verschwörerstimme: »Ihr Name ist Vivian Small. Das Kind wird von seinen ehrgeizigen Eltern gnadenlos in allen Bereichen der Kunst gefördert, ob sie will oder nicht. Ihre Eltern hoffen, dass sich auf diese Weise irgendein besonderes Talent entdecken lässt, und Vivian fürchtet permanent, sie könnte ihre Eltern enttäuschen und sich als absolut durchschnittlich entpuppen. Das Mädchen ist chronisch überfordert und hat nur selten Zeit für sich. Alle im Dorf wissen, dass sie für den jungen Dan von der Tankstelle schwärmt, aber der wäre ihren Eltern niemals gut genug für ihr Goldkind. Also ist Vivian ein braves Mädchen und betet Dan nur aus der Ferne an.«

Mit einem leichten Räuspern verschaffte sich jetzt auch Jasper Gehör. Auch er verfiel unbewusst in einen rauen Flüsterton. »Ihre große Schwester starb bei einem Badeunfall, als Vivian noch ganz klein war. Die Familie hat den Verlust nie verwunden und fokussiert sich auf Vivian. Ihre Mutter besucht jede Woche meine Kirche. Immer, wenn ich mich mit der armen Frau unterhalte, kreist ihr ganzes Denken um Vivian und ihre Ausbildung. Das Mädchen konnte in der Schule nie besonders glänzen, sie ist nicht von der hellsten Sorte. Also sucht man ihre Stärken woanders. Nach dem, was du gerade in ihren Bewegungen gelesen hast, tut man dem Kind damit keinen Gefallen. Der Druck unter dem sie lebt, muss enorm sein. So etwas ist auf Dauer nicht gesund.«

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