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Ein Bier, ein Wein, ein Mord!

»Lache, saufe, liebe, trabe,

Notabene bis zum Grabe«

Carl Michael Bellmann

Auf hannoversche Lokale haben sich literarisch bisher nur wenige Schriftsteller konzentriert. So etwa der Arzt und Dichter Gottfried Benn, der 1937 sein Prosastück »Weinhaus Wolf« (einstmals in der Innenstadt) mit einer fast kriminellen Bemerkung über Hannover einleitete: »Schlechtes Klima, keine Landschaft, flach alles, riesig öde.« Und wenn er seinen Text mehrdeutig schließt: »Schweige und gehe dahin«, so ist das zwar schwerblütig ins Jenseits gerichtet, aber noch lange kein Krimi. Adam Seide schrieb 1979 in seinem »ABC der Lähmungen« subjektiv-präzise Porträts der Stammgäste. Nur, »[d]aß sich hier etwas ereigne, kann man nun wirklich nicht sagen«, heißt es nüchtern in einem Zwischentext Seides. Weiter kann man kaum von einem Krimi entfernt sein.

»Schnaps, das war sein letztes Wort« ginge übrigens nicht nur wegen des Titels am Thema von »Ein Bier, ein Wein, ein Mord« vorbei – die letalen Folgen des Alkohols interessieren hier nicht. Außerdem kann auch der schwer angesagte Latte Macchiato Gäste ins Jenseits befördern, wie in einer der Storys bewiesen wird. Und entgegen sehr dröger Meinungen ist die Kneipe kein Ort zur Förderung der Trunksucht. Das berüchtigte »Vorglühen« und »Komasaufen« junger Menschen wird gewöhnlich außerhalb von Gaststätten zelebriert, und Einsamkeit, kneipenarme Gebiete und mittelständische Wohnsiedlungen sind bessere Nährböden für exzessiven, verzweifelten und ruinösen Alkoholmissbrauch.

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