Читать книгу Am Abgrund. Kappes 13. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1934) онлайн
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Wenige Tage danach war Kappe abends mit einigen Kollegen zu einem der seltenen Kegelabende aufgebrochen. An jenem Abend vertilgten Kappe, Galgenberg, Kniehase und die anderen größere Mengen Bier und Schnaps. In dieser lockeren Stimmung fing irgendjemand an, Witze zu reißen über Kappes Versuch, den armen Tapezierer aus Schöneberg vor dem Fallbeil zu retten. Kappe ärgerte sich darüber und trank mehr als üblich.
«Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, einen Roten ausgerechnet in einer Mordakte für Brettschieß verstecken zu wollen?» Ein dicker Kollege aus der Abteilung D – Betrug, Schwindel und Falschmünzerei – sah sich beifallheischend um. «Hast wohl Tapezierer mit Anstreicher verwechselt!»
Brüllendes Gelächter.
Kappe strich sich über sein verschwitztes Gesicht. Sein Freund und Kollege Gustav Galgenberg schaute ihn über den Tisch hinweg aufmerksam an, als wolle er sagen: Nimm dich in Acht! Kappe war aber nicht mehr zu bremsen. «Was wollt ihr? Muss doch möglich sein, in Deutschland einen Tapezierer vor der Hölle zu bewahren, wenn Anstreicher bei uns auf den Olymp kommen.» Sprach’s und trank sein Glas aus. Er merkte nicht, dass sich nicht nur bei dem dicken Kollegen die Lider verengten.