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«Ihr Haus in Hermsdorf, Herr Wolla, könnte durchaus einen preiswerten Anbau vertragen …»

Wer gut schmiert, der gut fährt. Karl-Heinz Kappe wusste, wie die Welt funktionierte.

DREI

DIE FREIE UNIVERSITÄT BERLIN war die Antwort des Westens auf die Übernahme der alten Berliner Universität Unter den Linden durch die Kommunisten Anfang 1948. Der Lehrbetrieb wurde am 15. November 1948 in Gebäuden der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in Dahlem aufgenommen. Im Umkreis des Hauptgebäudes der FU, des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Instituts für Biologie, mietete man nun für die einzelnen Institute etliche Villen an. Zudem wurden die Mensa, verschiedene Fakultätsgebäude und der Henry-Ford-Bau mit dem Audimax und der Bibliothek neu errichtet.

Auf einer der Bänke zwischen der Juristischen Fakultät in der Van’t-Hoff-Straße und der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät in der Garystraße hatten zwei Studenten des dritten Semesters in der Maiensonne Platz genommen: Rainer Arys und Wilhelm Pandelwitz. Sie hatten schon im Buddelkasten miteinander gespielt, da ihre Elternhäuser am Hermsdorfer Klosterheider Weg aneinandergrenzten. Beide waren süchtig nach Karl May und hatten sich ewige Blutsbrüderschaft geschworen. Außenstehende hielten sie für homosexuell, aber das waren sie nicht, sie hatten lediglich Angst, sich in ein und dieselbe Frau zu verlieben.

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