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Lilienblum konnte ihm nicht ganz folgen. «Die Bundesallee?»

«Ja, früher Kaiserallee.»

«Wie in Erich Kästners Emil und die Detektive. Warum muss denn bei euch immer alles umbenannt werden?»

«Alles nicht, aber du weißt doch: Neue Namen, neues Glück.»

Munter plaudernd fuhren sie in den tiefen Berliner Südwesten, wo Ernest Erkenbrecher am Kadettenweg eine ansehnliche, wenn auch nicht pompöse Villa gekauft hatte. Dem Sohn war das Souterrain überlassen worden.

Als sie vor der Garageneinfahrt hielten, kam Georgia Erkenbrecher in wehenden indischen Gewändern die Treppe herunter, um den Gast aus den USA mit großer Geste zu begrüßen. «Willkommen, lieber Julius, in der alten Heimat!» Dann redete sie in bestem Englisch auf ihn ein.

Georgia Erkenbrecher war die Tochter eines sächsischen Schriftstellers, der ein paar Jahre in den USA, im Bundesstaat Georgia gelebt hatte, und einer deutschstämmigen Stenokontoristin. Kurz nach der Hochzeit war das junge Paar nach Berlin gezogen und hatte seine erste Tochter, die nach Ende des Ersten Weltkriegs auf die Welt gekommen war, Georgia genannt.

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