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Der Arzt nickte jemandem hinter Martin zu und verschwand in dem Gewühl auf dem Gang. Martin starrte hilflos hinter ihm her.

»Aber sie ist nicht tot!«

Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Er drehte sich um und sah einen Soldaten im Schutzanzug vor sich stehen. Hinter dem Soldaten standen zwei weitere.

»Geben Sie sie her«, kam es dumpf aus der Maske.

»Aber ... das ist meine Verlobte. Sie kann die Krankheit nicht haben.«

»Und wenn es die heilige Jungfrau Maria persönlich wäre. Der Arzt hat sie für tot erklärt. Ihre Leiche wird wie die der anderen Toten verbrannt.«

Wut und Verzweiflung kamen in Martin hoch. Seine Muskeln spannten sich. Die Soldaten hinter dem, der ihn angesprochen hatte, hoben langsam ihre Waffen. Die Menschen wichen in dem engen Gang so gut es ging zurück. Martin schluckte. In Deutschland herrschte Kriegsrecht. Sollte er es riskieren, standrechtlich erschossen zu werden? Er konnte für Karin nichts mehr tun.

Es war zu spät.

Dieser letzte Gedanke rollte mit einer Wucht durch sein Denken, das es ihm schwindelte. Ein heißes Brennen schoss in seine Augen. Er blickte auf den leblosen Körper in seinen Armen. Ein dumpfer Schmerz schnürte ihm die Kehle zu. Die Stimmen der Menschen wurden zum sinnlosen Murmeln eines weit entfernten Meeres, dessen Wellen an einer einsamen Küste leckten. Sein Blickfeld zerfranste an den Rändern seiner bewussten Wahrnehmung. Die Wirklichkeit kippte.

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