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Zu spät.

Er hatte zu lange gewartet.

Die Worte hallten wie ein Mantra immer wieder durch sein Denken. Er hob den Blick, ohne zu sehen. Der Soldat neigte den Kopf zur Seite.

»Wenn Sie wollen, können Sie mitkommen und sie selber ins Feuer legen.«

Die Stimme, eben noch dumpf und ohne eine Spur Emotion, bekam einen weichen Klang. Martin nickte dem Soldaten zu. Sein Körper gehörte nicht mehr ihm, als er hinter dem Soldaten auf die Straße trat.

Karin war tot.

*

Vor dem Eingang zur Notaufnahme stand ein Lastwagen mit offener Ladefläche. Unzählige Leichen bildeten dort bereits einen Berg aus verdrehten Körpern. Zwei Soldaten nahmen ihm Karins Leiche ab und warfen sie auf den Berg zu den anderen. Der Anblick versetzte Martin einen Stich, durchdrang den Schmerz, der sich betäubend um sein Denken gelegt hatte. Dann kam die bittere Erkenntnis.

Es war zu Ende.

Endgültig.

Der Soldat, der Martin hinausgeführt hatte, deutete ihm die Richtung zu einem Militärlaster mit Plane. Ein blasses Gesicht schaute aus der Dämmerung unter der Plane hervor. Martin schlich mit hölzernen Beinen in die angegebene Richtung. Bevor er in den Wagen stieg, schaute er hoch. Der Himmel hatte die Farbe eines Blutergusses und der Wind trieb tiefschwarze Wolken vor sich her. Es würde bald anfangen zu regnen. Mit einem letzten Blick zu dem Wagen, auf dem Karin zwischen all den anderen Toten lag, kletterte er auf die Ladefläche und setzte sich auf eine Pritsche. Am vorderen Ende der Ladefläche, zur Fahrerkabine hin, saßen zwei Soldaten. Auch sie trugen Masken und Schutzanzüge.

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