Читать книгу Dr Crime und die Meister der bösen Träume онлайн
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Während Mrs. X zur vereinbarten Zeit in Teguise, der früheren Hauptstadt Lanzarotes, die im Inselinnern liegt, zusammen mit ihrer besten Freundin eine kleine Töpferei besuchen sollte, um dort ihrer Leidenschaft, dem Erwerb bunt bemalter Teller und Krüge zu frönen und sich somit ein wasserdichtes Alibi zu verschaffen, erschoss ich Mr. X und als leider unvermeidlichen Kollateralschaden – heute sagt man Beifang dazu – zwei seiner Freunde in einem kleinen Fischrestaurant am Jachthafen von Puerto del Carmen.
Zur Tarnung trug ich eine Langhaarperücke, eine rot umrandete Sonnenbrille mit handtellergroßen Gläsern, einen breitkrempigen Strohhut sowie einen kessen Minirock. Selbstverständlich hatte ich nicht nur mein Gesicht, sondern auch meine Beine sorgfältig rasiert. Der Push-up-BH unter der Bluse war mit Abstand das unbequemste Kleidungsstück, das ich je getragen hatte. Kajal brauchte ich wegen der dunklen Sonnengläser nicht, aber ein farblich sorgfältig auf Hutband und Brillengestell abgestimmter Lippenstift verwandelte meinen Mund zum zentralen Punkt in einem pure Sinnlichkeit ausstrahlenden Gesicht. Ich gab mir jedenfalls alle Mühe, wie eine echte Frau und nicht wie eine abgewrackte Transe zu wirken. Das kann sich, wer mich heute kennt, kaum jemand vorstellen. Doch damals war mein Körper noch wesentlich anpassungsfähiger.