Читать книгу Dr Crime und die Meister der bösen Träume онлайн
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Außerdem waren die siebziger Jahre eine Zeit, in der in aller Öffentlichkeit mordende Frauen zum Alltag gehörten.
Wann immer es mir möglich war, habe ich meinen Opfern zur Erbauung ein paar schöne Zeilen mit auf ihren letzten Weg gegeben. Mr. X flüsterte ich, nachdem ich ihm und seinen Begleitern ins Herz geschossen hatte, zwei Verse des unglücklichen Theodor Däubler ins Ohr, darauf bedacht, dass nur er meine Stimme hören konnte:
„Und diese wird die Schranken brechen,
Sie reißt die Klammern jäh entzwei,
Wenn Flammen den Granit durchstechen,
Durchdonnert ihn ein Lebensschrei!
Ein Glutstrom stürzt nach der Verwundung
Der Rippen aus dem finsteren Ball,
Denn unterwühlt ward seine Rundung
Durch seinen inneren Flammenschwall!“
Wie viel Mr. X von meinem Vortrag noch mitbekommen hat, weiß ich nicht. Ich habe die Beobachtung gemacht, dass während eines Mordes oftmals die Zeit für einige Augenblicke stehenbleibt. Dieses zeitlupenartige Sich-wie-durch-Sirup-Bewegen ereignete sich auch damals und gab mir so die Gelegenheit, mein Sprüchlein aufzusagen und unbehelligt wieder aus dem Lokal zu verschwinden.