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Eines Tages bemerkte Ralph das attraktive Mädchen, das ihm anscheinend zufällig, aber zunehmend öfter hier und dort begegnete, manches Mal auf seinem Radweg zum und zurück vom Unterricht, gelegentlich am Lübecker Bahnhof oder auch in der Mensa. Irgendwann begannen sie sich im Vorbeigehen zu grüßen. Eines Tages, beim Mittagessen, trat Habiba an Ralphs Tisch und fragte mit einem verführerischen Lächeln: „Ist hier noch frei?“ Sie kamen ins Gespräch, trafen sich bald häufiger, gingen zusammen aus, wurden vertrauter im Umgang miteinander. Und schließlich verführte Habiba den ahnungslosen Ralph zunächst sexuell, aber kurz darauf auch zum erneuten Kokainkonsum.

***

Vollkommen entnervt und geschockt, weil der Bruder weder auf ihre verzweifelten Rufe noch auf das laute Trommeln an der Toilettentür reagiert, versucht Melanie zunächst, den Hausmeister herbeizurufen. Dieser ist aber offensichtlich nicht in seiner Wohnung. Dann wählt sie hektisch die 112 und alarmiert die Feuerwehr.

„Hier Melanie Westphal. Ich benötige dringend Hilfe. Mein Bruder hat sich im Büro in der Toilette eingeschlossen und antwortet nicht. Ich habe Angst, dass er sich etwas angetan hat. Bitte kommen Sie sofort, bitte, bitte!“ Auf Rückfrage der Stimme am Nottelefon nennt sie die Anschrift. Keine fünf Minuten später kündigt sich mit lautem Martinshorn der Rettungsdienst an. Melanie blickt aus dem Fenster und beobachtet mit Erleichterung die Feuerwehrleute und das Notarztteam, die jetzt zum Gebäudeeingang eilen. Als sie ihnen die Tür zum Büroraum öffnet, kommen sie bereits die Treppe hoch. Wortlos deutet sie dem ersten Feuerwehrmann die Richtung zur Herrentoilette. Da das erneute Rufen und Klopfen ebenfalls wirkungslos ist, setzt einer der Männer eine kleine Ramme an das Türschloss und stößt zu. Mit lautem Krachen spaltet sich das Holz. Als man danach versucht, die Tür zu öffnen, hindert sie ein schwerer Gegenstand, der nur mit vereintem Kräfteaufwand beiseitegeschoben werden kann.

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