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„Du bist erkrankt, mein Sohn, aber das kriegen wir schon wieder hin!“

Eiligst hatte Vater Heinz Westphal noch vor seiner Abreise bei seinem Hausarzt fachlichen Rat eingeholt. Dieser hatte ihm ein Schweizer Sanatorium in der Nähe von Bern genannt, das eine besonders hohe Erfolgsquote bei der Entwöhnung solcher Fälle – und allerdings auch dementsprechend hoch angesetzte Arzthonorare – aufzuweisen hatte. Nachdem Ralphs Koffer gepackt und seine zahlreichen offenen Rechnungen beglichen worden waren, fuhren Vater und Sohn in das besagte Heilinstitut im Berner Oberland, wo sie nach der Anmeldung von Klinikleiter Dr. Reto Buri bereits erwartet wurden. Nach einer durchaus gründlichen, drei Tage andauernden physischen und psychischen Untersuchung des Patienten eröffnete Dr. Buri dem besorgten Vater eine für diesen ziemlich argen Fall etwas ambivalente Prognose: Die beabsichtigte und ungefähr zwei bis drei Monate dauernde Drogenentzugsbehandlung zur Entgiftung, Stabilisierung und sozialen Wiederintegration würde in Form von medizinischen, psychologischen und psychosozialen Behandlungen sowohl in Einzel- als auch in Gruppentherapie erfolgen und mit neunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit zum gewünschten restlosen Entzugserfolg führen. Ein zehnprozentiges Rückfallrisiko, so die Aussage von Dr. Buri, könne er allerdings aufgrund der etwas labilen Psyche Ralphs nicht ausschließen. Diesem Restrisiko sei nur mit konsequenter Begleitung des Patienten durch Familie und wohlgesinnte Freunde zu begegnen; allerdings dürfe man ihm keine für ihn merkbaren Freiheitsbeschränkungen auferlegen, denn diese könnten in unerwünschte Trotzreaktionen entarten.

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