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»Kann ich verstehen. Ich bin sozusagen das öffentliche Sprachrohr der ›Querdenker‹. Von denen haben Sie doch sicher schon etwas gehört.«

Jetzt wusste der Köstlbacher schlagartig, warum er diesen Typen nicht ausstehen konnte. Wegen dieser ›Querdenker‹ mussten in letzter Zeit Tausende von Kollegen deutschlandweit Sonderschichten schieben, weil die anscheinend nichts anderes zu tun hatten, als medienwirksam gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Dabei verunglimpften und provozierten sie die Polizei, wo immer es ihnen möglich war. Als ob es seinen armen Kollegen Spaß macht, dafür zu sorgen, dass diese Demos den Auflagen entsprechend abliefen. Ein Polizist hat zu tun, was man ihm befiehlt. Ansonsten kann er gehen.

»Das hier«, und dabei machte er eine Handbewegung zu der Stelle hin, von der man die Frau soeben abtransportiert hatte, »hat mit ›Querdenken‹ nichts zu tun!«

»Die Leiche vor ein paar Tagen war eine von uns. Eine ›Querdenkerin‹. Vielleicht richtet sich diese Tat ja auch gegen uns?« Natürlich horchte der Köstlbacher kurz auf, als er dies erfuhr, aber sympathischer wurde ihm aufgrund dieser Info der Pressefuzzi deswegen auch nicht. Daher drehte er sich zum Kollegen Baldauf um, der mit Herrn Müller redend in Reichweite stand, und gab Anweisung, den Reporter Kamarek entfernen zu lassen. Was er gesehen hatte, musste reichen. Den Rest würde er sich sowieso aus den Fingern saugen.

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