Читать книгу Im Westen geht die Sonne unter онлайн
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George drehte das Radio auf. Die Stones, I’m free, einer seiner Lieblingssongs, gute alte englische Rockmusik. Der Titel fasste das Leitmotiv seines Lebens wunderbar zusammen. Frei sein, frei von der kleinbürgerlichen Enge seiner Heimat an der Südküste Englands, weit weg von seiner spießigen Familie, das war noch immer ein berauschendes Gefühl. Das milde Klima und Dorsets Strände vermisste er nicht, oder kaum. Ihm gefiel das herbe, karge Niemandsland am Rande der Mojave-Wüste. Hier hatte er erst richtig zu leben begonnen, die einzige Frau weit und breit gefunden, die gleich tickte wie er und ihm zwei süße Kinder schenkte. Übermannte ihn die Sehnsucht nach Sonne, Sand und Meer, was selten genug vorkam, war er in vier Stunden in Long Beach, Santa Monica oder Venice. Was waren dagegen schon die schmalen Sandbänke und Steilküsten der Jurassic Coast in der Alten Welt. Und überdies war der Job in dieser größten Mine für seltene Erden auf amerikanischem Boden hervorragend bezahlt. Er kannte jedenfalls keinen Baggerführer und Gelegenheitsmechaniker mit auch nur annähernd vergleichbarem Lohn, von der großzügigen Ferienregelung gar nicht zu reden. Sie konnten es sich leisten. Das Zeug, das sie hier im Tagebau aus dem Boden kratzten, war wertvoll wie Gold.