Читать книгу Im Westen geht die Sonne unter онлайн
8 страница из 115
»Hoffentlich haben sie den Buchhalter nicht vergessen«, grinste er und fuhr den unteren Ausleger aus.
In diesem Augenblick erschütterte die erste Explosion den Krater. Er fuhr zusammen, als hätte der Blitz in seinen Bagger eingeschlagen. Sprengungen waren beinahe alltäglich in der Mine, aber erstens hörte sich dieser Knall ganz anders an und zweitens … Verstört hob er den Kopf, schaute zum Kraterrand empor, wo sich die Explosion ereignet hatte. Die Baggerschaufel schwebte ungeleert über der Ladefläche, während er mit offenem Mund und aufgerissenen Augen zuschaute, wie Verwaltungsgebäude und Aufbereitungsanlagen in Flammen aufgingen.
»Heiliger Strohsack«, keuchte er. Mit zitternder Hand betätigte er den Hebel zum Leeren der Schaufel, fuhr den Ausleger in die Sicherheitsposition und schaltete den Motor ab. Er konnte die Augen nicht vom höllischen Höhenfeuer abwenden. Er stieg aus, stolperte und fiel der Länge nach hin. Von einer Sekunde auf die andere hatte sich sein gewohnter Arbeitsplatz in die unbegreifliche Kulisse eines surrealen Theaters verwandelt. Am meisten wunderte er sich über die Stille, während er sich aufraffte. Kein Alarm ging los, keine hektischen Rufe, kein lautes Geschrei. Die Zentrale seiner Mine verbrannte vor den Augen der Belegschaft, als hätten sie sich hier in stiller Andacht zu einer abartigen Opferzeremonie versammelt.