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Auf dem Schreibtisch des Notars liegt ein winziges Päckchen. Es ist für mich bestimmt. Aber ich erhalte es natürlich nur, wenn ich das Erbe annehme. Ich ahne, was darin ist und ich muss sie haben: die Ringe meiner Oma.

*

Ich habe nun das Erbe meiner Oma. Was soll ich damit anfangen? Irgendwie ist das alles so unwirklich. So, als müsste ich gleich aufwachen, als wäre alles ein schlechter Traum.

Als ich vom Notar und der Testamentseröffnung zu Hause bin lege ich mich auf mein Bett. Die Rufe meiner Mutter dringen nicht bis zu mir durch.

Mutter ist ungehalten und will wissen, was mit mir los ist. Warum ich seit der Testamentseröffnung so komisch bin. Ich habe keine Lust auf Erklärungen. Will einfach nur meine Ruhe haben.

So liege ich stundenlang, das Päckchen mit den Ringen meiner Oma in der Hand. Soll ich ihrem Wunsch nachkommen oder soll ich mein Leben weiterleben wie bisher. So tun, als würde es das Tagebuch gar nicht gehen? Schließlich leben wir in einer völlig anderen Zeit.

Der Gedanke daran, wie es meiner Oma ergangen war, lässt mich nicht los. Absurd für mich, dass eine Frau dies alles freiwillig über sich ergehen ließ. Wie fühlt man sich als Frau, so willenlos einem anderen zu gehören? Ich brauche für mich noch Zeit. Noch kann ich keine Entscheidung treffen, ob ich das Erbe meiner Oma antreten soll.

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