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Ein leises Summen. Das Tor öffnet sich. Zögernd gehe ich hinein. Gerade denke ich daran, wieder zu gehen. Unmöglich, denn das große Eisentor schließt sich schon wieder hinter mir.

Im Eingangsportal erscheint eine junge Frau. Sie hat feine Gesichtszüge und sieht sehr elegant aus. Sicher bemerkt sie meine Unsicherheit. Ganz freundlich, aber bestimmt, fragt sie nach meinem Begehren.

„Ich muss dringend den Hausherrn sprechen. Ist er zu Hause?“

„Er ist noch nicht da, ich erwarte ihn aber in Kürze zurück.“

Sie bietet mir an, dass ich auf ihn warten darf. Ihre Augen blicken mich forschend an. Es kommt mir so vor, als ob sie überlegt, woher sie mich kennt. Aber sie fragt nicht. Schweigend gehen wir ins Haus. Sie hat mir einen Platz in der Bibliothek angeboten und eine Tasse Kaffee. Ich habe brav dafür gedankt. Nun bin ich allein und warte.

Riesige Bücherregale zieren die Wände. Alte, ehrwürdig erscheinende Bücher stehen darin. Sicher steht hier auch irgendwo die Familienchronik. Ich traue mich nicht nachzusehen, ob etwas an damals erinnert. Auf den ersten Blick sieht alles normal und unauffällig aus. Normal, was ist schon normal? Dass ich jetzt hier sitze und auf einen jungen Herrn warte? Das ist doch auch nicht normal, noch weniger vor dem Hintergrund, dass es um das Vermächtnis meiner Oma geht.

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