Читать книгу Drug trail - Spur der Drogen онлайн
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Hllp, Hllp
„Du kommst tatsächlich. Glückwunsch zur richtigen Entscheidung.“ Philipps Stimme klang offenkundig heiter.
„Klar! So ein Angebot bekommt man nicht alle Tage.“
„Was sagt Dr. Fischer dazu?“
„Das willst du nicht wissen.“
„Hat er den Auftrag zurückgezogen?“
„Yep“, antwortete Heidi kurz und knapp.
„Egal. Die Tickets sind in Schönefeld bereits für dich hinterlegt. Dein Flug geht übermorgen.“
„Dann muss ich schleunigst packen. Ich freu mich auf dich, Philipp.“
„Dito. Was machst du gerade?“
„Was soll ich morgens um vier Uhr schon machen? Ich liege verschlafen im Bett.“
„Was hast du an?“, hauchte Philipp ins Telefon.
„Wenn du glaubst, mein Lieber, du weckst mich mitten in der Nacht, dass ich dir schmutzige Sachen ins Ohr flüstere, dann täuschst du dich aber gewaltig. Mach dir meinetwegen versaute Gedanken. Was mich angeht … gute Nacht!“ Heidi schmatzte noch einen Kuss durch die Leitung, dann legte sie auf.
Perfekt, sann Philipp.
Eine Tüte Chips sowie zwei Gläser Rotwein später schlief er im Doppelbett seines geräumigen Vier-Zimmer-Apartments vor laufendem Fernseher ein. Sein Schnarchen übertönte das leise Klicken an der Eingangstür. So bekam Philipp nicht mit, wie eine dunkle Gestalt lautlos in die Wohnung schlüpfte und mit dezentem, kaum wahrnehmbarem Knacken die Tür hinter sich schloss. Der Unbekannte steckte sein Werkzeug in die Seitentasche der eng anliegenden schwarzen Jacke und knipste eine Taschenlampe an, bevor er im matten Lichtkegel auf leisen Sohlen durch den Wohnraum in Richtung des Schlafzimmers schlich. Er huschte durch die angelehnte Tür und stand wenige Sekunden später vor dem Schlafenden. Routine, dachte der Eindringling. Zwei, drei Handgriffe und schon wäre der Job erledigt. Er fasste in die Seitentasche seiner Hose und zog einen etwa sechzig Zentimeter langen Kabelbinder hervor. Die genialste Erfindung, seit es Fesselungen gibt, amüsierte sich der Unbekannte. Über den Schlafenden gebeugt, schob er das dünne Plastikband vorsichtig unter dessen Knöchel, um die Enden mit einem einzigen kurzen Ruck zusammenzuziehen. Blitzartig erwachte Philipp aus seiner Tiefschlafphase, riss die Augen auf und erkannte im bunten Flackerlicht des Fernsehapparates eine Gestalt, direkt über ihn gebeugt. Als würde in seinem Körper eine Bombe gezündet, platzte das Adrenalin förmlich in Philipps Kreislauf. Instinktiv schoss er in die Höhe, um dem Fremden die Faust ins Gesicht zu rammen. Doch bevor auch nur eine seiner Bewegungen ihr Ziel fand, brach ein harter Schlag sein Nasenbein. Tränen schossen Philipp in die Augen, ein unsäglicher Schmerz schoss von der gebrochenen Nase abwärts bis zu den Schultern und ließ ihn wie einen Sack nach hinten aufs Bett fallen. Doch der Urtrieb eines jeden Menschen, der kraftvolle Überlebenswille, gewann die Oberhand. Im Schleier seiner tränenden Augen boxte er blindlings um sich, wobei all seine Hiebe ins Leere schlugen. Abermals spürte Philipp die Faust, dieses Mal am Kinn, und ehe er sich versah, presste der Unbekannte mit enormer Brutalität ein Kopfkissen auf sein Gesicht. Philipps immer noch verschleiertes Sichtfeld verdunkelte sich – aus dem Versuch, zu schreien, wurde ein gedämpftes Stöhnen. Er wollte Luft holen, doch das Kissen ließ keinen Atemzug zu. Seine Fingernägel kratzten sich in die Handrücken der ledernen Handschuhe des Fremden. Es waren große, kräftige Hände, die das gesamte Körpergewicht auf das Kissen pressten. Die Tatsache, nicht atmen zu können, die Angst, zu ersticken, wandelte sich zu schierer Panik. Philipp stampfte mit den gefesselten Füßen, bog seine Hüften nach oben, zappelte wie eine sich windende Katze – doch nach wenigen Augenblicken verließen ihn die Sinne.