Читать книгу X-Mas: Hochdramatisch. Ein 24-etagiger Kriminalroman im Advent онлайн
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Die beiden Schwestern liefen jetzt unterhalb der etwa vierhundert Meter langen Huckemauer. Auf ihr zu gehen, das verbot sich aufgrund der Nässe. Bei Trockenheit war es einfach nur aufregend, aber jetzt war alles schmierig und glatt. Der glänzend schwarze Steinwall schützte das Kliff und stammte noch aus der Zeit kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Swenja hatte sich ganz bewusst für den klassischen Weg entschieden, den sie damals auch Hand in Hand mit Knut gegangen war: vom Hafen in Kloster, mit einem kleinen Zwischenstopp beim Bäcker Kasten, wo Swenja diesmal zwei Streuselschnecken als Wegzehrung kaufte, während Sybilla draußen ungeduldig wartete, vorbei am Wieseneck, dann am Gerhart-Hauptmann-Haus und am Inselmuseum, schließlich zwischen den Dünen hindurch, wobei sich ein grandioser Blick aufs Meer bot. Wenn nicht gerade dicker Nebel herrschte, so wie heute.
Auf den ersten Metern gab es noch ein paar von den Eintagsfliegen, so nannten die Bewohner die Gäste etwas abfällig, die nur für ein paar Stunden einen Abstecher nach Hiddensee machten. Eine Zeit, in der man nie und nimmer einen Eindruck von der Schönheit der Insel bekommen konnte, dessen war sie sich sicher. Aber das Wetter ließ die wenigen Touristen heute schnell in den ersten Restaurants verschwinden. Das Haus des großen deutschen Dichters und das Museum hatten leider geschlossen. Betriebsferien. Am Wasser selbst war keine Menschenseele zu sehen gewesen, wobei die Sichtweite nur ein kleines Stück reichte.