Читать книгу X-Mas: Hochdramatisch. Ein 24-etagiger Kriminalroman im Advent онлайн
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Doch die Jahre gingen ins Land, und die Gegend verlor nach und nach ihren Charme, war plötzlich kein gepriesenes Kleinod mehr, sondern bröckelte ungepflegt vor sich hin. Begüterte Bewohner verzogen, gern in Eigentumswohnungen an anderer, überschaubarer Stelle. Nach und nach entwickelte sich das Areal zu einem sozialen Brennpunkt. Ein Dorn im Auge der Verantwortlichen aus den Verwaltungsbereichen. Zumal die Kosten für Sozialarbeiter und zur Beseitigung der von den Rowdys angerichteten Schäden stiegen.
Später konnte sich keiner mehr genau daran erinnern, wann dieser Verfall begann und ab wann es sich nicht mehr um ein bevorzugtes Wohngebiet handelte. Dann hieß es plötzlich: „Um Gottes willen, dort willst du hinziehen? Keine zehn Pferde würden mich dahin bringen. Da müsste man mir noch was draufzahlen …“
Fest steht nur, dass die Behörden nachdrücklich entschieden, es müsse etwas geschehen. Auszug und Umzug, Rückbau und Neubau – egal was, Hauptsache Veränderung. Und die war heftig im Gange. So wie in diesem Hochhaus mit den verbliebenen 24 Mietparteien, die im hier festgehaltenen Geschehen nur noch in dem einzig intakten Strang unmittelbar übereinander hausen. Denn wohnen kann man das nicht mehr wirklich nennen, zu oft fällt Wichtiges in Sachen Versorgung aus. Diese letzten der Mohikaner hält indes etwas fest an ihrem Zuhause, ganz unterschiedlich im jeweiligen Fall und keineswegs nur Gewohnheit. Kriminelle Energie ist hier gebündelt.