Читать книгу Atemlos in Hannover. Psychothriller онлайн
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Aber wer war der Mann, der am 11. Mai kurz mit Nadine Odem an ihrem Grundstück geredet und womöglich ihre Planung für den Sonntag mitbekommen hatte? In das Logbuch des Geocaches im Gullydeckel hatte er sich nicht eingetragen, folglich auch nicht in der Online-Datenbank von Geocaching.com. Entweder hatte er den Nano-Cache trotz Nadines Hilfestellung nicht gefunden (angesichts des Schweregrades nicht völlig unwahrscheinlich), oder der Cache hatte ihn überhaupt nicht interessiert. Zumindest ließ sich ihm bisher kein eingeschaltetes Smartphone zuordnen, wobei Geocacher natürlich auch GPS-Handgeräte verwendeten, die nicht aktiv Signale senden und deshalb an Dritte keine Informationen über den eigenen Standort verraten.
Bei der Befragung der Nachbarschaft von Nadine Odem kam heraus, dass eine ältere Frau, die einige Häuser weiter wohnte, den Mann mit dem Fahrradhelm neben dem Gartenzaun der Ermordeten gesehen hatte. Die Zeugin war dort am frühen Abend mit ihrem kleinen Hund spazieren gegangen und hatte bereits eine größere Entfernung vom besagten Eckgrundstück zurückgelegt, als der angeleinte Hund in die entgegengesetzte Richtung wollte. Die Frau hatte sich für einen kurzen Moment umgedreht und einen Mann wahrgenommen, der in den Garten von Nadine Odem schaute. Nach ihrer Beschreibung hatte der Mann – neben dem schwarz-weißen Schutzhelm – eine helle Jacke und Blue Jeans getragen. Die Angaben der Zeugin resultierten aus einer Beobachtung, die ein paar Sekunden angedauert hatte und aus größerem räumlichem Abstand erfolgt war. Die Frau war sich dennoch sicher, dass der Mann keinen Bart und keine Brille hatte. Der Fahrradhelm habe sämtliche Haare verdeckt. Insofern konnte es sich um eine Kurzhaarfrisur oder eine Glatze handeln. An weitere Details zum Gesicht des Mannes konnte sie sich nicht erinnern. Das Alter des fraglichen Geocachers grenzte die Zeugin mit „jung bis mittleres Alter“ ein. Den Mann hatte sie zuvor noch nie gesehen.