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Stunde der Wahrheit

»Warum seid ihr so still?« Friedl, der es sichtlich schmeckte, schaute die beiden Männer an. »Habt ihr euch gestritten oder so? Vorher war hier drin eine ganz andere Stimmung. Manfred, was ist? Schmeckt dir das Essen nicht?«

Der wischte sich den Mund ab, trank sein Glas leer, räusperte sich und schaute erst den Max, dann die Friedl an: »Schatz, ich hab mich ein Jahr lang nicht gemeldet, weil ich im Gefängnis war. Ich will mich hier auch nicht einschleichen, sondern ich wollte dich noch ein einziges Mal sehen und dann verschwinden. Alles, was ich dir auf dem Schiff über meine Gefühle zu dir erzählt habe, das stimmt. Der Rest nicht. Ich bin kein reicher Großwildfänger, sondern ein hauptberuflicher Knastler, hab die meiste Zeit meines Lebens im Bau verbracht, zu Recht. Für nichts sperren die hier keinen ein.«

Friedl wollte was sagen, aber er hob die Hand: »Warte, lass mich ausreden. Ich bin kein Mörder oder so was, obwohl ich wegen Körperverletzung auch schon das eine oder andere Mal eingefahren bin. Meist haben sie mich wegen einem Bruch oder einem Trickbetrug drangekriegt. Das ganze Geld, das wir auf dem Schiff verjubelt haben, das war aus dem letzten Bruch. Aber weißt du was? Ich hab mich in dich verliebt, ich wollte bei dir sein, so lange es geht. Deswegen die ganze Lügerei. So, jetzt kannst du reden.«

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