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Wer ist Chili?
»Nimm doch noch einen Knödel, Bub. Du schaust ja schlimm aus. Hat es in ganz München nix G’scheites zum Essen gegeben? Und warum warst du nie bei deiner alten kranken Tante Friedl? Hmh? Ich hab dich so oft angerufen, dass du mich besuchen sollst. Aber der Herr hat ja nie Zeit. Sogar vor zwei Jahren, bei der Urnenfeier vom Otti, da warst du genau einundeinhalb Stunden auf dem Friedhof!«
Auer dachte sich, die ist immer noch ein Kiemenatmer. Die schnauft nicht ein einziges Mal und redet doch in einer Tour. »Du bist nicht krank, Tante, und alt auch nicht. Optisch jedenfalls nicht. Du schaust keinen Tag älter aus wie damals auf dem Friedhof. Ehrlich jetzt.«
Friedl strich dem Auer mit der Hand über das dunkelbraune, lockige Haar: »Iss trotzdem noch was, Bub. Und sag nicht immer Tante zu mir. Da komm ich mir so … mottenkugeltantig vor, verstehst? Sag bitte Friedl, ja?«
Sie ging zur Kommode, streichelte die große, in grauen Marmor gefasste Sanduhr und drehte sie um. Lautlos und langsam rieselte eine graue, körnige Staubmasse durch die Engstelle: »Mach nur langsam, Otti, es pressiert nicht. Weit kannst ja eh nicht mehr laufen, gell?«