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In Chandyga kehren wir noch einmal ein. Ich nutze die Gelegenheit, ein letztes Mal mit meiner Freundin Ania zu telefonieren. Später würde es kein Netz mehr geben, wahrscheinlich auf den gesamten 900 Kilometern der ersten Etappe, also etwa drei Wochen lang. In dieser Zeit können wir nur über meinen Satellitenmessenger, ein DeLorme InReach, kommunizieren. Textnachrichten via Satellit sind möglich, Gespräche jedoch nicht. Sie hat Vertrauen in mein Vorhaben und macht sich zum Glück keine unnötigen Sorgen. Allerdings ist sie nicht gerade erfreut, dass ich schon wieder für so lange Zeit aus dem gemeinsamen Leben ausbreche, war ich doch erst im vergangenen Sommer für drei Monate in der nordsibirischen Wildnis unterwegs. Eine Auszeit von einem Monat fände sie noch in Ordnung, aber sieben Wochen oder gar zwei, drei Monate? Ich verstehe ihre Perspektive, ihren Wunsch nach mehr Beständigkeit, doch mich zieht es immer wieder hinaus, um etwas Unbekanntes auf eigene Faust zu entdecken, etwas Neues mit allen Sinnen zu erleben – da reicht ein einzelner Monat oft nicht aus, vor allem, wenn es in so abgelegene Gebiete geht wie jetzt.

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