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»Er ist nicht so widerstandsfähig, wie ein Seedeich sein sollte.«

»Wie meinst du das? Da steht ja sogar ein Bagger drauf, der ist doch stabil.«

»Nee, so mein ich das nicht. Weich heißt, dass der Kern, das Innere des Deiches, vor allem aus Sand besteht, was ja in Ordnung ist, aber ich glaube, den haben die einfach nur reingespült. Was auch normal wäre, wenn man ihm genug Zeit gelassen hätte, um sich setzen zu können. Noch schlimmer ist, dass die Kleischicht viel zu dünn ist und eine ordentliche Einsaat fehlt. Klar, Gras wächst da, aber wohl mehr, damit es schnell über etwas wächst, was nicht gut gemacht ist. Da gibt es jetzt schon Schadstellen, die nur aufgrund der miserablen Arbeit entstanden sind und die extrem nachlässig geflickt wurden. Ich habe mir das mit eigenen Augen angesehen! Wenn man ein bisschen den Blick dafür hat, sieht man das sofort. Also ich sage: Der hält keine zwei Sturmfluten aus. Ist vielleicht übertrieben, aber vielmehr werden es nicht sein. Und es soll mehr davon geben in Zukunft, sagt man. Ein paar Nordweststürme, hoch auflaufendes Wasser, läuft ja sowieso höher auf nach dem Eindeichen der halben Bucht, dann ist Land unter, es könnte zumindest sein. Ich übertreibe nicht, Henrike! Das alles passt zusammen mit der Hektik, mit der der Deich hier an der Ostkrümmung fertiggestellt wurde – die haben auf ein paar elementare Dinge verzichtet. Wenn Karnickel am Deich wühlen und ganz schnell heller Sand aus ihrem Bau kommt, dann stimmt da was nicht. Und weißt du was? Die bauen hier den Zaun und machen all das Verbotstrara, weil das keiner sehen soll. Dann würden hier nämlich ein paar Leute mal zur Verantwortung gezogen. Die sitzen aber auf Stellen, dank derer sie die Möglichkeiten haben, das zu verhindern.« Wieder schwieg Lübbert Sieken, und wieder traten seine Wangenknochen deutlich hervor.

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