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»Henrike, das ist naiv, was du da sagst. Zugegeben, die Deiche hier sind alle super gemacht. Durchweg. Aber hier scheint es eine Ausnahme zu geben. Skandale sind immer zeitlich punktuell. Wenn etwas lange und immer gut geht, gibt es plötzlich einen Einschnitt. Da gibt’s doch viele Beispiele. In heutiger Zeit haben sich viele Dinge geändert. Alles muss immer schneller gehen, und dahinter stecken viel mehr Interessen, als noch vor wenigen Jahren. Da wollen Leute Geld verdienen, die sitzen unter Umständen in München, in der Schweiz oder wer weiß wo, aber bestimmt nicht in ihrem kleinen Landhaus hinter’m Deich. Die Globalisierung lässt grüßen. Einige schwarze Schafe wollen den schnellen Euro machen – die kümmert’s nicht, ob etwas qualitativ gut oder schlecht ist. Und das ist die Gefahr. Solange nichts passiert, ist alles gut. Ein Deich muss aber den schlimmsten Sturm aushalten; viele kleine tun eigentlich nichts zur Sache. Als die Einheimischen noch selbst ihre Deiche und Warften bauten, hatten sie ein ureigenes Interesse an der Stabilität. Wenn aber Leute am Bau beteiligt sind, denen die Bedeutung dieser Bauwerke gar nicht klar ist, ist das etwas anderes. In New Orleans haben Army-Soldaten Deiche gebaut … ich bitte dich, was soll dabei herauskommen?! Und hier hat man ein Baukonsortium zusammengezimmert, das einen Auftrag erhalten hat, den auszuführen es nicht kompetent war. Warum soll’s das nicht auch bei uns geben? Erst einmal geht’s ums Geld, Geld, Geld. Nichts anderes. Wenn jemand mit einem günstigeren Angebot einen lukrativen Auftrag erhalten kann, na, dann baut er eben mal einen Deich. Und was ich sehe, ist, dass hier eine Stelle nicht richtig gemacht wurde. So ist das!« Lübbert holte tief Luft. Er hat wohl recht, dachte Henrike, obwohl sie zweifelte, aber auch wusste, dass sie bislang noch nie Veranlassung gehabt hatte, an das, was Lübbert sagte, nicht zu glauben.

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