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»Wiard, ich weiß nicht«, unterbrach August. »Wenn ich an all die Maschinen denke, die vielen Leute, die Berichte und die Bedeutung des ganzen neuen Deiches, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass gepfuscht wurde, da steht doch viel zu viel auf dem Spiel!«

»Siehst du, genau das habe ich bis gestern auch gedacht, aber nun bin ich anderer Meinung. Ich erinnere mich noch an das Gespräch zwischen zwei Abschnittsleitern, das ich zufällig mitbekommen habe. Der eine sagte – es war mitten im Gespräch, als ich hereinkam –: ›Aber das kann man nicht machen, auch wenn’s hier nicht so wichtig ist wie an exponierteren Stellen, das weicht doch alles auf, wenn da das Wasser drauf steht. Der Sand muss absacken, sich setzen. Und dann der Klei …‹

Und der andere erwiderte so in etwa: ›Sicher, aber die Anordnung kam von oben, das Material ist schlicht im Moment nicht da, und der Zeitplan hat höchste Priorität, also fertig machen, basta!‹ Dann wieder der erste: ›Mir geht das gegen den Strich, aber gehörig!‹, woraufhin sein Gegenüber gestand: ›Mir auch, aber ich kann’s mir im Moment nicht leisten, aufzumucken. Kündigen geht nicht, dann sitze ich finanziell bis zum Hals in der Scheiße, außerdem ist zur Zeit einfach nichts mit Jobs – brauche ich dir ja nicht zu erzählen. Bau­ingenieure werden zurzeit nicht gerade zu Tausenden gesucht. Wir haben vor zwei Jahren ein Haus gekauft – die Kredite sind zwar zinsmäßig nicht schlecht, aber bezahlt werden müssen sie doch. Ich mach das hier zu Ende, auf jeden Fall. Dann ist meine Firma raus aus dem Konsortium und tritt hoffentlich nie wieder ein. Aber das wird eh nach dem Deichbau aufgelöst. Dann kann wieder jeder machen, was er will. Wenn dieses Scheißprojekt bloß schon zu Ende wäre …‹

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