Читать книгу Tatort Ostsee. Sammelband Ostsee-Krimis онлайн
248 страница из 262
»Die Küche ist leider geschlossen. Einen stinknormalen Kaffee kannst du haben.« Es freute ihn, dass Clara beleidigt nach Luft schnappte. »Es sind auch noch ein paar Brötchen da, wenn du so hungrig bist«, bot er ihr versöhnlich an. »Aber die Küche ist im Moment nicht zu gebrauchen. Ab morgen wird alles besser.«
»Was ist das heute nur für ein Scheißtag«, zischte Clara. Erstaunt bemerkte Hanjo, dass ihr die Tränen in die Augen schossen. »Clara? Ist alles in Ordnung?« Sie schüttelte den Kopf. Er bemerkte einen Bluterguss an ihrer Schläfe. »Du hast dich verletzt!«
»Nein, das ist nichts. Blöder Stein!« Clara hatte zu ihrem zickigen Tonfall zurückgefunden.
»Wo ist denn dein … ich hab seinen Namen vergessen«, fragte Hanjo.
»Ich auch! Und er ist weg!«
Daher weht der Wind, schlussfolgerte Hanjo. Karl, oder besser Kalle, hatte sie sitzen lassen. Das waren doch mal gute Nachrichten. Hanjo schenkte zwei Gläschen Rum ein und stellte ihr eins auf den Tresen. »Na komm, Mädchen, trink das. Medizin! Und ich mach dir jetzt ein Brot.« Clara lächelte ihn zaghaft an. Vielleicht war sie gar nicht so schrecklich kalt, überlegte Hanjo und ging in die Küche. Clara hatte eigentlich gar keine Freunde. Sie war immer nur die Konkurrentin von Sarah gewesen und mit den alten Weggefährten hatte sie es sich längst selbst verdorben. Ihr fehlte es an Menschlichkeit und Humor. Diese Sophie, die war in Ordnung. Obwohl sie fremd war und aus der Großstadt kam, hatte sie einen Instinkt für Menschen. Sie war so freundlich und begeisterungsfähig. Fee war auch so gewesen. Warum hatte er sie nicht beschützen können?