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Immer wieder grübelte er darüber nach, was ihm an dem gestrigen Abend nicht gefallen hatte. War es die ungewohnt aggressive Verhaltensweise, die Thomas Grund­ler der Bedienung gegenüber an den Tag gelegt hatte, waren es die trübsinnig-pessimistischen Gedanken, die Thomas gegen Ende des Abends geäußert hatte? Oder machte ihm Kummer zu erfahren, dass es mit der Ehe seines Kollegen nicht zum Besten stand, dass man offensichtlich im Hause Grundler mittlerweile getrennte Wege ging. So manche unschöne Szene war da in den letzten Wochen anscheinend zwischen Thomas und seiner Frau Susanne passiert und so, wie es Thomas geschildert hatte, standen die beiden nun vor den Trümmern ihrer Beziehung. Dazu kam – ausgerechnet – auch noch ein heftiger Streit mit dem Nachbarn der Grundlers, einem ewig nörgelnden Privatier und Besserwisser namens Helmut Speiser, der anscheinend den lieben langen Tag nichts Besseres zu tun hatte, als die Straße vor seinem Haus zu kontrollieren und jeden Fahrzeuglenker, der seinen Wagen vor dem Speiser’schen Haus geparkt hatte, mit aggressiven Gesten zu vertreiben. Der Platz vor dem Haus (auf der öffentlichen Straße!) gehöre ganz allein zu seinem Anwesen und niemand sonst hätte hier etwas zu suchen. Thomas hatte es anscheinend schon mehrfach im Guten versucht, aber vergeblich: Der Nachbar hatte sich nicht von seinem Herr-auf-der-Straße-Standpunkt abbringen lassen, ganz im Ge­gen­teil sogar. Der Kerl hatte ihn sogar vor zwei Wochen angezeigt, wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und versuchter Körperverletzung. Thomas sei neulich beim Einparken mit seinem Wagen absichtlich schnell, mit aufheulendem Motor und schleifender Kupplung auf den Nachbarn zugerast, sodass dieser sich nur noch durch einen Sprung über den Gartenzaun habe in Sicherheit bringen können. »Völliger Blödsinn natürlich, der Kerl lügt wie gedruckt, da ist kein Fünkchen Wahrheit dran an dieser Story – aber ich habe jetzt den Salat!«, hatte Thomas gemeint und dabei sorgenvoll die Stirn in Falten gelegt. »Das hat der mit vollster Berechnung angezettelt, der Spinner! Kannst du dir vorstellen, wie das am nächsten Tag auf der Direktion war, als mich der Striebel«, dabei handelte es sich um den Chef der Polizeidirektion, »plötzlich zu sich zitiert und mir eröffnet hat, es läge eine Anzeige wegen Körperverletzung gegen mich vor? Und als ich gelacht habe, wo er mir erzählt hat, um was es sich handelt, da hat er gemeint, ich solle die Sache ja nicht auf die leichte Schulter nehmen! Im Gegensatz zu diesem Psychopathen nämlich habe ich keine Zeugen, die meine Unschuld beweisen könnten, während der seine ganze Familie gegen mich hat aussagen lassen! Du – das kann ein Disziplinarverfahren von der übelsten Sorte geben, das sag ich dir! Und das alles wegen diesem Penner! Ich hätte da schon lange etwas unternehmen sollen, der wird ganz allmählich nämlich zu einer Gefahr für die Allgemeinheit, das ist ganz langsam immer schlimmer geworden mit dem, den müsste man mal auf seinen Geisteszustand hin überprüfen, aber das hab ich verschlafen, das kann ich jetzt grade natürlich nicht mehr bringen – jetzt bin ich in der Defensive! Mist!«

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