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Die Entschlüsselungsarbeit hinsichtlich der energetischen Aspekte der Kata, sofern diese noch möglich ist, ist äußerst langwierig und voller Fallstricke. Es gibt unzählige falsche Fährten, aber auch zahllose glückliche Funde, die ins Konzept passen und diese oder jene These stützen. Alles in allem geht es darum, durch die Kata den Geist und damit die Botschaft, die ihr Schöpfer in sie eingebracht hat, wiederzuentdecken. Es sollte am Ende möglich sein, genau dies weiterzuvermitteln, damit die traditionelle Kata auch in Zukunft ihre bildende, erzieherische Funktion ausüben kann, deretwegen sie einst geschaffen wurde.

Die klassische Kata als „unendlicher Schatz“

Es ist wichtig zu begreifen, daß eine Kata, die nicht „korrekt“ im oben beschriebenen Sinne ausgeführt wird, gefährlich werden kann für denjenigen, der mit ihr umgeht. Daran ändert nichts, daß die unwissentlich falsche Ausführung dem Zeitgeist geschuldet ist, was nicht in der Verantwortung des Praktizierenden liegt. Die Kata ist gewissermaßen eine Waffe, und es ist immer gefährlich, eine Waffe falsch zu gebrauchen. Es ist nicht so sehr von Bedeutung, wenn eine moderne Kata hinsichtlich ihrer externen Bestimmung unwirksam geworden sein sollte. Um sie wieder für den realen Kampf geeignet zu machen, müßte sie dann vielleicht umstrukturiert werden, zumindest teilweise. Viel wichtiger ist die Unkenntnis der inneren Kräfte, die entfesselt werden. Durch diese kann der „esoterische“ Aspekt der Kata für Körper und Geist des Ausführenden zur Gefahr werden. Ihrem Wesen nach ist die traditionelle Kata ein Mittel, das die körperliche und geistige Unversehrtheit dessen, der sie zu nutzen weiß, bewahrt. Sie ist eine Reise mitten ins Herz des Authentischen. Man muß solch eine Reise voll Vertrauen in das, was die alten Meister in die Kata eingebracht haben, antreten. Man muß bescheiden und geduldig vorgehen, um nicht eines Tages in Versuchung zu geraten, eine Abkürzung zu nehmen, die in Wahrheit eine endgültige Abkehr vom ursprünglichen Pfad bedeutet. Nur so kann die Reise gefahrlos für sich selbst und für andere unternommen werden. Auch muß man bereit sein, die erforderlichen Mühen auf sich zu nehmen, und man muß nach jener selbstlosen Perfektion streben, die alle echten Meister der Kampfkünste charakterisiert und die aus der Technik eine Kunst werden läßt. Das Ideal der Kata, das angestrebt werden sollte, besteht darin, daß man sich auf einen lebenslangen Weg begibt, dessen Ziel im Unendlichen liegt.

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