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Diese Vorstellungen, denen das Tai Chi vor langer Zeit entsprang, bildeten die unsichtbare Kraft, die die chinesische Geschichte seit Jahrtausenden lenkt. Medizin, Ernährung, Kunst und Wirtschaft, selbst die zwischenmenschlichen Beziehungen, sie alle waren stets davon geprägt.

Für den Weg hin zur grenzenlosen Entfaltung der menschlichen Fähigkeiten spielt der richtige Umgang mit dem Yin, der negativen Kraft (Zurückhaltung), und dem Yang, der positiven Kraft (Aktion), eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang soll auf ein sehr altes Werk, das »Buch der Wandlungen«, »I Ging«, verwiesen werden, in dem Staatsführungs- und Lebensweisheiten vermittelt wurden. Dieses mehrere tausend Jahre alte Orakelbuch wird oft als eine Quelle der Yin-Yang-Lehre betrachtet.

Diese Lehre, die im Zentrum des Tai Chi steht, besagt, dass, wenn Yin und Yang in Harmonie miteinander agieren, die Menschen dem Ziel der grenzenlosen Entfaltung näherkommen werden. Eine einfache, natürliche Lebensweise wird von den Chinesen als der beste Weg hierfür angesehen. Betrachtet man jedoch die Geschichte des chinesischen Staates, so erkennt man, dass das Konzept oft missbraucht wurde, um die Herrschaft der jeweiligen Dynastien zu stützen. Die Herrschenden berücksichtigten zumeist nicht im mindesten die Regeln eines einfachen und natürlichen Lebens. So formte beispielsweise die Qing-Dynastie, die letzte Kaiserdynastie des alten China, mit autoritärer Gewalt eine Gesellschaft, die über zweieinhalb Jahrhunderte Bestand hatte und bei der eine aggressive Yang-Kraft die Grundlage der Autorität bildete. Wer versuchte, ein kooperatives, nach Harmonie strebendes Leben zu verwirklichen, wurde unterdrückt. Frauen wurde gelehrt, dass sie schwach seien und sich unterwürfig zu verhalten hätten.

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