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Etwa um 480 soll Damo (Bodhidharma) von Indien nach China gereist sein, um dort seine religiöse Lehre, den Buddhismus, zu verbreiten. Er begann mit seiner Lehrtätigkeit im Shaolin-Tempel. Neben Religion und Meditation unterrichtete auch er ein System der Tierimitation zur Gesunderhaltung und Kräftigung des Körpers. Er glaubte, dass nur ein Gleichgewicht zwischen Körper und Geist zur Vollendung führen könnte. Über die Schüler von Damo wurde nicht nur der Buddhismus, sondern auch die Kunst der Tierimitation weitergegeben. Letztere entwickelte sich mit der Zeit zu einer äußeren Kampfkunst. Die dafür erforderliche geistige Disziplin wurde durch die Lehren des Buddhismus erreicht.

Um 1200 lebte in einem Tempel in den Wudang-Bergen ein daoistischer Mönch mit Namen Chang San-feng (Zhang Sanfeng). Einst ein Angestellter des Staates, verabschiedete er sich vom Dienst und zog in die Berge, um dort ein Leben als Einsiedler zu führen und im Einklang mit der Natur den Regeln des Dao zu folgen. Bis zu diesem Zeitpunkt galt es als das wichtigste in den Kampfkünsten, große körperliche Kraft zu erlangen. Doch Chan San-feng kam zu der Überzeugung, dass dies den Prinzipien und der Philosophie der Natur widerspreche. Eines Tages beobachtete er den spielerischen Zweikampf eines Kranichs und einer Schlange. Über den Ausgang des Kampfes gibt es unterschiedliche Überlieferungen. Doch spielt dies genau genommen gar keine Rolle, da der eigentliche Gewinner Chang San-feng war. Durch aufmerksame Beobachtung konnte er feststellen, dass sich beide Kontrahenten in spiralförmiger Bewegung aufeinander zu bewegten, auswichen, die Richtung wechselten, sich sofort auf veränderte Situationen einstellten und somit eine perfekte Darstellung des I Ging, des Buches der Wandlungen, dem Vorläufer der Yin-Yang-Lehre, demonstrierten.

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