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Es gibt auch die Meinung, die Bezeichnung »Hand« (te) für die Ryūkyū-Techniken entspräche dem in Japan üblichen Sammelbegriff von den »18 Kampfkünsten« (Bugei jū happan).28 Denn ebenso wie die Samurai in Japan trainierten auch die Bushi29 auf den Ryūkyū-Inseln verschiedene spezielle Kampftechniken.

Die Herausbildung des originären okinawanischen Karate erfolgte insbesondere unter dem Einfluß von zwei Perioden des Waffenverbots auf der Insel. Nachdem es Fürst Oho (Shō) Hashi (1372-1439) gelungen war, das Land zu vereinigen, ließ König Oho (Shō) Shin (1465-1526) die lokale Oberschicht entwaffnen und zwang sie zur Ansiedlung in der Burgstadt Shuri. Er verbot das Tragen von Waffen, schuf eine Zentralgewalt und eine allgemeine Rechtsordnung.

Im Jahre 1609, nahezu anderthalb Jahrhunderte nach dem ersten Waffenverbot, eroberte der japanische Shimazu-Klan die Ryūkyū-Inseln. Diese Samurai hatten ihren Hauptsitz im Süden von Kyūshū, in der Region Satsuma. Erneut wurde allen Okinawanern das Tragen und der Besitz von Waffen verboten. Unter diesen Bedingungen mußte man sich bei der Entwicklung der te genannten Kampftechniken zwangsläufig auf den waffenlosen Kampf orientieren. So entstand unter dem Einfluß des chinesischen Kempō das Ryūkyū-Kempō, die Urform des heutigen Karate.

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