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Mein Vater sah damit in gewisser Weise die heutige Form des Karate voraus und warnte vor dieser Entwicklung. Die Verwandlung des Karate in einen Wettkampfsport ist auch eines der großen Themen dieses Buches. Bevor ich mich dazu konkreter äußere, möchte ich noch etwas über die Geschichte des Karate sagen.

1.2 Das Karate von Okinawa

Das ursprüngliche Okinawa-te

Auf Okinawa entwickelten sich drei spezielle Stile des Karate, und zwar in Shuri, Naha und Tomari.33 Der Begriff Karate wurde in den Jahren 1911/1912 eingeführt, als das »Okinawa-Boxen« bzw. die »Okinawa-Hand« (Okinawa-te) zum Pflichtfach an den japanischen Mittelschulen wurde.

Man schrieb Karate zunächst mit den Zeichen für »Tang-China« (China in der Tang-Zeit) und »Hand«. Wie bereits erwähnt wurde, bezeichnete man die überlieferte heimische Kampfkunst auf Okinawa nur als »Hand« (te), das chinesische Kempō wurde hingegen tō-de genannt, also »tang-chinesische Hand«. Die lokalen Stile hießen entsprechend Shuri-, Naha- und Tomari-Stil bzw. Shuri-te, Naha-te und Tomari-te. Shuri-te ist die älteste dieser Stilrichtungen. Die aus Shuri stammende Kampfkunst ist die ursprüngliche okinawanische Technik des Kampfes mit der bloßen Hand, ein System von Kampftechniken, das sich, beeinflußt vom chinesischen Kempō, eigenständig entwickelt hat. Unter den alten Karatelehrern auf Okinawa war der stolze Spruch verbreitet: »Die einzig wahre Hand (te) ist das Shuri-te.«34 Der jüngste Stil ist das Naha-te. In diesem Stil sind die Formen des chinesischen Kempō am deutlichsten erhalten. Tomari-te liegt sowohl geographisch als auch technisch dazwischen.

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