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Der Kern des zweiten, bedeutend weniger umfangreichen Bubishi besteht aus dem Kampfstil, der „Weißer Kranich“ (Baihequan oder auch Hork Yang; auf japanisch Hakutsuru ken) genannt wird. Dieser Kampfstil stammt aus dem in der Provinz Fujian gelegenen Dorf Yongchun. Das Buch wirkt wie ein „regionales Produkt“, dessen Gehalt durch Kenntnisse, die aus unterschiedlichen, weiter entfernt liegenden Quellen stammten, erweitert und vertieft wurde. Die zum Teil ungenau und grob ausgeführten Zeichnungen wie auch verschiedene zweifelhafte Übertragungen alter chinesischer Schriftzeichen setzen beim Leser umfangreiche Kenntnisse der Techniken, auf die im Text angespielt wird, voraus. Beispielsweise wird in dem Abschnitt, der den Heilkräutern und ihrer praktischen Anwendung bei Verletzungen gewidmet ist, offenkundig davon ausgegangen, daß derjenige, der den Text liest, bereits mit einer Vielzahl von Kräuterarten und Kräuterabsuden vertraut ist. Es ist klar, wie gefährlich es unter diesen Umständen sein kann, das entsprechende Kapitel falsch oder unzureichend zu erläutern. Das gleiche gilt natürlich für die Erklärungen zu Angriffen auf die Vitalpunkte. Die Ausführungen im Bubishi, die sich auf den „tödlichen Stoß“ oder auf die „vergiftete Hand“ (Dianxue oder Tien hsueh auf Mandarin, Dim mak im kantonesischen Dialekt) beziehen, sind relativ undeutlich. Auch in diesem Fall läßt sich mit den Elementen, die durch das Bubishi gegeben werden, nicht viel beginnen, wenn die Techniken nicht korrekt und zusammenhängend durch einen Experten entschlüsselt werden. Dem „Uneingeweihten“ bleibt die praktische Anwendung somit verwehrt. All dies legt den Schluß nahe, das Bubishi sei eine Art „Notizbuch“, denn nichts darin wird tatsächlich ausdrücklich benannt, und nur jene, die „bereit“ für dieses Wissen sind, können die Botschaft empfangen. Ihnen erlaubt es, das zu überprüfen, was sie bereits vermuteten, es weist ihnen die Richtung für weitere Forschungen und hilft ihnen, neue Fragen zu stellen. Die anderen, die nicht „bereit“ sind, können hingegen mit dem zusammenhanglos wirkenden Informationsgeflecht keinen Mißbrauch treiben. Ihnen wird das Buch letztendlich überhaupt nichts „sagen“. So gesehen, hat das Bubishi aus Fujian etwas Hermetisches an sich. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde der Versuch unternommen, gefährliches „Kriegerwissen“ schriftlich weiterzugeben, und dies wurde verständlicherweise von entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen begleitet.

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