Читать книгу Verheiratet mit einem Seebären. Mal mit, mal ohne Ehemann - meistens ohne! онлайн
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"Hein Seemann" lebt in einer Zeit der Billiglöhne, für die seine ausländischen Kollegen bereit sind zur See zu fahren. Philippinos, Polen oder Russen tun die gleiche Arbeit für ein paar wenige Hundert Dollar im Monat. Zählen damit in ihren Heimatländern zu den Bestverdienenden. Bestehen bei einigen unter Ihnen leichte Zweifel, ob es sich hier auch um hochqualifizierte Leute handelt ? Besser man unterdrückt das mulmige Gefühl und wagt sich nicht vorzustellen, wie es mit der Sicherheit auf so manchem Schiff bestellt ist.
Der Seemann lebt in einer Zeit des Zweitregisters, der untertariflichen Heuerzahlungen, der tarifwidrigen Urlaubsregelungen, in einer Zeit der Angst vor Arbeitslosigkeit, in einer Zeit der Unsicherheit und Sorge, ob und wann überhaupt ihm die Heuerstellen ein neues Schiff vermitteln können.
An Bord muß er sich mit einem babylonischen Sprachengewirr auseinandersetzen. Kein Wunder, tummeln sich dort oft genug Seeleute aus bis zu zwölf verschiedenen Nationen. Da erstaunt es niemanden mehr, daß die Einsamkeit an Bord drastisch zunimmt und somit eines der größten psychischen Probleme in diesem Beruf darstellt. Zu viele unterschiedliche Kulturen, zu viele verschiedene Mentalitäten stoßen hier aufeinander. Obwohl ich immer wieder festgestellt habe, daß Seeleute zwar zu bösen Sprüchen neigen, aber im Zusammenleben und Zusammenarbeiten mit Menschen anderer Völker sehr viel weiter sind als die Menschen an Land. Der Umgang miteinander erfordert von jedem ein Höchstmaß an Toleranz.