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Nach mehreren Jahrzehnten Ehe konnte sich Marder die Mitteilung einer solchen Beobachtung gegenüber seiner Frau leisten, sie wusste längst, dass ihr Mann, wenn er über Frauen um die zwanzig oder dreißig sprach, über Träume und nicht über Realitäten redete.

»Was mir dabei aufgefallen ist, dass die Sonja immer fröhlich und guter Laune war, während die Johanna immer ganz traurig geguckt hat. Ich bin mir sicher, dass sie eine unglückliche Frau ist. Das sah man ihren Augen an.«

»Bist du ganz sicher, dass du dir das nicht nur einbildest?«

»Es war jedenfalls mein Eindruck, eventuell habe ich mich aber in unsinnige Vorstellungen verrannt, weil ich mich gelangweilt habe, während ich müßig im Bett herumlag. Vielleicht |55|lag es auch daran, dass auf der Station diese Zeitschriften herumlagen, die sich ausschließlich mit – wie soll ich sagen? – zwischenmenschlichen Themen befassen.«

»Ich dachte, ihr Männer seid gegen solche Gefühlsduseleien immun.«

»Das ist nicht korrekt, mein Herz. Wir haben genauso viele Gefühle wie die Frauen, wir reden nur nicht ständig darüber. Aber um auf Schwester Johanna zurückzukommen, bei der bin ich absolut überzeugt, dass sie eine unglückliche Person ist.«

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