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Noch nervenaufreibender waren die ständigen Anrufe ihrer Mutter. Dieses flehentliche Drängen, hochkarätige Journalistenkollegen zu ihrer Ausstellung zu dirigieren, keinesfalls den Termin zu vergessen. Die Angst, die daraus sprach. Das fahrige, überspannte Gerede, das nur um das eigene Ego kreiste und von empörendem Desinteresse bezüglich ihrer Tochter geprägt war. Der Alkoholkonsum, der bei jedem Gespräch spürbar war. Manchmal war es Johanna, als würde ihr die Schnapsfahne schon aus dem Telefonhörer in die Nase steigen. Sie musste mit Grauen daran denken, dass die Vernissage von Tag zu Tag näherrückte.

Bisweilen beschlich sie das Gefühl, nur noch von den Schicksalen anderer angetrieben zu werden und gar kein eigenes Leben mehr zu führen. Immer wieder überlegte sie, ob es nicht das Beste sei, das morsche Hexenhaus zu verkaufen, Walsrode zu verlassen und in eine Großstadt zu ziehen. Eigentlich war sie doch nur wegen ihres Freundes hergekommen, und jetzt hielt sie hier allein die Stellung. Auf verlorenem Posten.

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