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In Leipzig mussten wir umsteigen. Immer, wenn ich die weite Halle dieses eindrucksvollen Kopfbahnhofs betrete, erinnere ich mich an meine Leipziger Studentenjahre und an meine Aspirantenzeit an der „Kalle“-Marx-Universität. So auch diesmal. Mit ein wenig Wehmut, wie ich mir gestehen muss. Da spielt vor allem der Gedanke eine Rolle, wie schnell die Lebensjahre seit damals doch vergangen sind.

Mit der kleinen Regionalbahn juckelten wir nach Döbeln. Die Industrievororte von Leipzig, die wir durchfuhren, deprimierend in ihrer Verlassenheit. Die Landschaft wurde waldiger und hügeliger. Die Freiberger Mulde meldete sich nach kurzer Zeit durch das Abteilfenster bei uns an. Bald war unser Ziel erreicht. Der Döbelner „Hauptbahnhof“ – ein Bahnhof von der verlassenen Sorte, wie sie heute vielerorts üblich sind und immer mehr werden.

Döbeln trägt wie manch andere Stadt den Beinamen „Goldene Stadt“. Nach einer kurzen Busfahrt ins Zentrum stellten wir fest, dass es sich trotzdem nicht um ein vordergründig schillerndes Exemplar seiner Art handelt. Zwischen den auslaufenden Hängen des Erzgebirges gelegen, das Zentrum von zwei Armen der Mulde umfasst, wirkt die Stadt insgesamt sehr seriös, solide und irgendwie arbeitsam. Letzteres mag an einigen schönen Beispielen der Industriearchitektur aus der Gründerzeit liegen. Eindrucksvoll das alte Häusergeviert des Marktplatzes, das Rathaus und die stolze Nicolaikirche. Von deren hohem Turm begrüßte uns beim Abendspaziergang mit feierlichen Klängen ein Posaunenchor.

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