Читать книгу Altstadt-Blues 2.0 онлайн
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»Du guckst zu viele Krimis, Mona«, sprach sie sich halblaut selber Mut zu und wollte den Hund, der erneut nach oben zog, gerade von der Leine lassen, als es oberhalb hinter den Büschen deutlich raschelte. Atmete da einer? War da jemand?
*
Troll stand jetzt völlig regungslos, die Ohren aufgestellt und schaute fragend zu ihr. Eine Gänsehaut kroch Mona die Arme hinauf bis in den Nacken. Sie traute sich kaum zu schnaufen und das flaue Bauchgefühl wurde jetzt so übermächtig, dass keine zehn Pferde sie mehr zu halten vermochten. Bloß weg von hier! Sie zerrte mit Mühe an Trolls Halsband, der jetzt wieder knurrend und heftig in Richtung Zitadelle zog, und schleifte ihn fast ein Stück der Straße. Dann rannten sie im Laufschritt hinab wie von imaginären Furien gehetzt. Die Kamera schleuderte wild über Monas Schulter, bis sie endlich die Plätze erreichten, wo die Menschen feierten. Keiner beachtete sie, alle waren mehr oder weniger wein- oder bierselig. Noch immer außer Atem schloss Mona die Haustür auf und drückte den Schalter der Treppenhausbeleuchtung. Sie beugte sich nach unten, um den Hund von der Leine zu klinken, als ihre Entdeckung sie erstarren ließ. Die weißen Muster an ihrem schwarzen Kleid schillerten rund um die rechte Taillenseite, rot – blutigrot!