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SPANIEN & SÜDFRANKREICH

Die südlichen Gebiete waren die eigentliche Erbschaft Roms von den Karthagern und ihr Kern Andalusien; alles Land, was südlich lag bis nach Gades hin, zu den sogenannten Säulen des Hercules, wo das europäische und afrikanische Festland über die Meerenge einander grüßen.

Aus: W. F. A. Zimmermann,

Der Mensch, die Räthsel und Wunder seiner Natur (1871)


Brücke von Alcántara

Brücken gehören zu den großen architektonischen Meisterleistungen der alten Römer. Sie durchzogen Europa mit einem gut ausgebauten Straßennetz und ein ums andere Mal mussten sie dabei einen Fluss oder eine Schlucht überbrücken. Da Brücken, anders als z. B. Tempel, in der Regel im Mittelalter nicht ihre Funktionalität einbüßten, blieben sie oft relativ gut erhalten, wie diejenige bei Mérida oder der Pont Flavien. Die beeindruckendste Straßenbrücke aus römischer Zeit ist aber sicherlich die Brücke beim spanischen Alcántara, die seit über 1900 Jahren über den Tajo führt. 194 m lang und 50 m hoch gelegen ist ihre Fahrbahn und mitten darin steht, ebenfalls quasi unversehrt, ein Ehrenbogen für Kaiser Traian. Die Brücke besteht komplett aus Quadersteinen, die in der typischen Bauweise des späten 1. Jhs. n. Chr. ohne Mörtel auf­einan­der­ge­schich­tet sind und einander nur durch die ausgeklügelte Bauweise stützen (zugegeben: an ein paar neuralgischen Punkten helfen Metallklammern ein wenig nach). Heute ist die Brücke natürlich eine berühmte Sehenswürdigkeit; dass der Kunsthistoriker Jules Gailhabaud Mitte des 19. Jhs. erwähnt, sie sei „so wenig bekannt“, erstaunt bei einem so schönen und auch so alten Bauwerk, aber man muss bedenken, dass es zu dieser Zeit ja noch keinen Massentourismus gab. Und wer nahm eine Reise bis weit in die Extremadura auf sich, um sich eine Brücke anzusehen? Übrigens geht der Name der Stadt direkt auf dieses Bauwerk zurück: Die Mauren nannten sie, nachdem sie Spanien erobert hatten, „al-Qantara“ – das heißt nichts weiter als „die Brücke“.

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