Читать книгу Tote und andere Entdeckungen. 13 schaurig-schöne Geschichten aus Oberberg онлайн
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Im Endeffekt ist das zwar kein Job wie jeder andere, aber ein ziemlich gut bezahlter. Und eigentlich sollte es für einen Profi egal sein, ob er einem Mann oder einer Frau das Licht ausmacht. Nicht, dass ich für Quote bin. Nein, das mit der Quote ist so ne Art Running Gag in unserer Szene. Ich sage mir immer: Ich liefere einen ordentlichen Job ab, kassiere mein Geld und warte, bis Karl sich wieder meldet.
Karl hat gestern angerufen. Er hatte sich seit Monaten rar gemacht. Habe ihn auch sofort darauf angesprochen, damit die Frage nicht zwischen uns steht. „Jüngere müssen auch mal eine Chance haben“, antwortete er, und da hatte er schon recht. Wenn er mir damals keine gegeben hätte, dann wäre ich auch nicht so weit wie heute. „Aber dieser Auftrag“, sagte Karl, „ist speziell. Den kannst nur du ausführen. Es handelt sich um eine Frau aus Radevormwald, die entschieden zu viel weiß. Die hat mir gestern im ,Matt‘ zu viele Fragen gestellt.“ Karl meinte dann noch, dass die Sache ein gordischer Knoten sei, den nur ich zerschlagen könne. Mehr wolle er mir jetzt noch nicht sagen. Er schlug vor, dass wir uns um acht Uhr auf der Pflaumenkirmes treffen und „das Ding“ klar machen. Da wäre so viel los; da würden wir niemandem auffallen. Wir wären einfach nur zwei Männer auf einer Kirmes.