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»Nehmen Sie Platz, mein Lieber, ich lasse uns gleich etwas zu essen bringen.« Wörstein deutet auf den Esstisch.

|99|Sein Gast steuert jedoch nicht den angebotenen Stuhl an, sondern den Schreibtisch, auf dem die bronzene Skulptur eines Adlers sein Interesse geweckt hat. Der Raubvogel hat die Flügel weit ausgebreitet. Seine Finger betasten den glatten Stein.

»Prächtiges Exemplar. Sorgfältig gearbeitet. Man weiß nicht, ob er sein Opfer gerade im Visier oder es schon erlegt hat. Trefflich. Habe so ein ähnliches Stück bei mir zuhause.«

Wörstein tritt zu ihm heran. »Das ist ein besonderes Stück. Kamerad Taubold von der Waffen SS Kameradschaft Österreich hat es für das Schulungsheim gestiftet.«

»Es geht eben nichts über eine funktionierende Kameradschaft. Das ist besser als eine Familie.« Der kräftige Mann mit der ausgeprägten Hakennase hebt die Skulptur an, die auf einem viereckigen marmornen Sockel befestigt ist. »Wie weit ist die andere Sache gediehen?«

»Die Vollmacht für die Banken und Ihr Testament habe ich vorbereitet. Wie verabredet.« Ein Grinsen huscht über Wörsteins sonst so starres Gesicht. »Der Großteil Ihres verbliebenen Vermögens fließt in die Stiftung. In den Feinheiten habe ich jetzt Formulierungen gefunden, die gewährleisten, dass die Stiftung auf Dauer das Ziel verfolgt, alle Aktivitäten zu unterstützen, die unsere Bewegung an die Macht bringen. Ich kümmere mich um alles und bleibe auch der Vorsitzende. Für Ihre Frau und Ihre Tochter bleibt ein Pflichtteil übrig.«

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