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Auf dem idyllisch anmutenden Dreiseitenhof stehend, fällt mir der Lärm auf. „Das ist die Autobahn“, winkt Herr M. resigniert ab. Die neue Autobahn hinter dem Hof führt, was den Lärm angeht, sozusagen durch das Schlafzimmer. „Die Pläne sollen ja ausgelegen haben. Und wenn wir das geahnt hätten“, sagt er, „hätten wir uns damals vielleicht mehr darum kümmern sollen.“

Ja, denke ich, da vielleicht auch.

Grabeland

Kennen Sie das auch? Es gibt Menschen, die begrüßen sich nicht einfach mit einem „Guten Tag“ oder „Hallo“. Die haben stattdessen irgendeinen Spruch auf den Lippen, der zunächst einmal für Distanz sorgen soll. Einem Vermesser passiert schon mal, dass die Begrüßung so oder anders ausfällt:

„Fünf Personen habe ich schon auf dem Gewissen, ich habe sie öffentlich verflucht. Vier sind gestorben, einer sitzt querschnittsgelähmt im Rollstuhl. Kennen Sie die Merseburger Zaubersprüche?“

Aaaah, ja! Loriot lässt grüßen.

Der Mittfünfziger am Hoftor sieht nun nicht gerade aus, als wäre er einem Zauberbuch entstiegen, aber ein wenig Rübezahl scheint schon in ihm zu stecken.

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