Читать книгу Die Tote hinter der Nightwood Bar онлайн
58 страница из 66
»Darf ich wissen, warum Sie mich so anstarren?«
Kate fuhr zusammen. »Entschuldigen Sie. Auch auf das Risiko hin, Sie noch mehr zu beleidigen, würde ich Sie gern nach Ihrer ethnischen Herkunft fragen.«
Miss Eiszapfen verzog keine Miene. »Die meisten Leute fragen nicht … sie starren mich einfach nur an. Spanien und Jamaika die eine Hälfte, England und Japan die andere.«
Kate nickte. »Ich dachte mir schon etwas in der Richtung. Wenn ich Sie ansehe, dann denke ich, wir könnten in einer vollständig integrierten Welt alle sehr schön sein.«
Die Frau lächelte, ihre Zähne waren gesund und gleichmäßig. Ein Hauch von Moschus wehte zu Kate herüber.
»Wie heißen Sie?«, fragte Kate.
»Andrea Ross.«
Bei all der ethnischen Mischung dieser simple amerikanische Name – das war schon fast komisch. Kate erwiderte ihr Lächeln und sagte: »Endlich. Jemand mit einem Nachnamen.«
»Das ist purer Verfolgungswahn.« Ihre Stimme war dunkel und melodisch, sie kam von tief unten aus der Kehle. Andrea Ross wies mit ihrer graziösen Hand in Richtung Bar, so als säßen die Frauen, die Kate entlassen hatte, noch alle da. »Sie glauben, ihr Coming-out bereits gehabt zu haben, nur weil sie in einer lesbischen Bar verkehren. Aber sie haben Angst wie wir alle. Sie wollen nach wie vor die Kontrolle darüber haben, wer sie erkennt, sie wollen nicht bloßgestellt werden vor ihren Arbeitskollegen, ihrer Familie oder sonst wem. Und ganz sicher wollen sie mit dieser Sache hier nichts zu tun haben.«