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Nachdem Nilis Großeltern, Heiko und Clarissa Keller, Anfang der fünfziger Jahre aus dem langjährigen Exil in Bolivien nach Oldenmoor zurückgekehrt waren, verbrachte ihre Mutter Lissy, damals noch ein Teenager, ihre beiden letzten Jahre bis zum Abitur in Hamburg. Danach machte sie ihren bereits in Bolivien gefassten Entschluss wahr, nach Israel auszuwandern. Da ihr Großvater Oskar Keller Jude gewesen war, meinte Lissy, sie sei zwar ja nur ›eine vierteljüdische Deutsche‹, jedoch hatten sie die gravierenden Begleiterscheinungen der argen nationalsozialistischen Ära, die sie, ihren Bruder Oliver und ihre Eltern zur Auswanderung genötigt hatten, derart geprägt, dass sie sich innerlich uneingeschränkt dem Judentum verbunden fühlte. Dies allerdings in einer absolut konfessionslosen Manier, denn ebenso wie ihr Vater und auch ihr Bruder hielt sie absolut nichts von irgendeinem rituellen Glauben oder dessen Religionsausübung. In Israel eingetroffen, trat Lissy ebenfalls in den Kibutz Halonim in Galiläa ein und gesellte sich dort zu den vielen Vereinskameraden ihrer vormaligen Lapazer jüdischen Jugendbewegung. Bereits während der Kindheit war sie betont naturverbunden gewesen. In den zumeist auf der Hacienda ihrer Nennonkel und -tante verbrachten Schulferien3 hatte sie sich immer schon besonders für die Aufzucht und die Hege von Federvieh interessiert. Diese Vorliebe brachte sie auch bald dazu, im großen Hühnerstall des Kibutz, dem Lul, zu arbeiten.

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