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Lockdown

Das Klackern ihrer Schritte und ihr keuchender Atem hallte durch die engen Gänge. Immer wieder sah sie im Laufen über ihre Schulter zurück, ob er ihr folgen würde, das blutige Messer noch in der Hand, in den Augen das irre Funkeln eines Mörders.

Plötzlich hielt etwas ihre Füße fest, und sie fiel zu Boden. Ihre Handtasche, dieses letzte Relikt aus ihrem alten Leben, schlitterte über den kalten Betonboden.

Stöhnend rappelte sie sich auf, sah sich um, aber da war niemand, der ihre Füße festgehalten und sie zum Stolpern gebracht haben könnte. Der Absatz ihres Schuhs war abgebrochen.

Beinahe hätte Annegret Hengsten vor Erleichterung hysterisch aufgelacht. Dann kam er um die Ecke, das blutige Messer noch in der Hand, die Augen weit aufgerissen. In diesem Augenblick verflog ihre Verwirrung. Annegret raffte ihr Kleid über die Knie, schleuderte mit hektischen Bewegungen die Schuhe von ihren Füßen und lief weiter.

»Hilfe! Mord! Erich hat Gora ermordet!«, hallten ihre Schreie durch die kahlen Gänge des Bunkers.